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Bienen und Imker im Verlauf eines Bienenjahr

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen einen Überblick über die Abläufe die sich im Laufe eines Jahres im Bienenstock ereignen und die Eingriffe die der Imker vornimmt geben. Da das "richtige Leben" im Bienenstock ab März beginnt, fange ich mit meinen Ausführungen bei diesem Monat an.

MÄRZ:

Die Bienen kommen bei Temperaturen um 15°C aus ihren Stöcken um ihre Kotbläschen zu entleeren. Der Imker beobachtet den Flugbetrieb um zu sehen wie die Völker durch den Winter gekommen sind.

APRIL:

Die Königin fängt an die Waben zu bebrüten. Noch reicht eine Brutraumzarge Problemlos. Der Imker öffnet erstmals im neuen Jahr die Magazine um sich ein Bild vom Zustand der Völker machen zu können. Ist noch genug Futter in den Waben, sind die Völker Weiselrichtig d.h. hat die Königin den Winter überlebt. Erste Mittelwände können in die Völker gebracht werden um ihren Bautrieb zu befriedigen.

MAI:

Die Völker entwickeln sich immer schneller.Täglich schlüpfen mehrere tausend Jungbienen. Jetzt erweitert der Imker die Völker indem er zusätzliche Magazine mit Mittelwänden und Baurahmen aufsetzt. In den Völkern befinden sich jetzt Eine Königin, 40.000 und mehr Arbeiterinnen und einige hundert Drohnen. Während Schlechtwetterperioden in denen die Arbeiterinnen nicht sammeln können, ziehen sie junge Königinnen nach. Die erste Jungkönigin die schlüpft, sucht die Weiselzellen ihrer Schwestern auf und sticht diese in ihren Zellen ab. Die Altkönigin verlässt mit einem Teil des Volkes den angestammten Bienenstock. Die Schwarmzeit hat begonnen.

JUNI:

In guten Jahren kann schon Anfang Juni mit der ersten Honigernte begonnen werden. Die in den Völkern hängenden Baurahmen müssen regelmässig ausgetauscht werden um einerseits die für unsere Bienen gefährliche Varroamilben-Population gering zu halten und anderseits den natürlichen Bautrieb der Bienen zu befriedigen. Auch im Juni muss täglich nach Schwärmen Ausschau gehalten werden. Gleichzeitig ist der Juni der Monat, in dem ein Bienenvolk seine Maximale Ausdehnung mit fast 80.000 Arbeiterinnen erreicht hat.

JULI:

Vereinzelt gibt es noch kleine "Nachschwärme". Diese haben meistens eine junge Königin und sind oft nur knapp 1000 bis 3000 Arbeiterinnen stark. Die Erfahrung zeigt das aus diesen unscheinbaren Völkchen im nächsten Jahr oft die besten Wirtschaftsvölker werden können. Der Imker schleudert gegen Mitte des Monats den letzten Honig des Jahres. Da das Trachtangebot immer kleiner wird, bereiten sich unsere Bienen langsam auf den Winter vor. Erste Opfer dieser Vorbereitungen werden die Drohnen. Für die Vermehrung der Art nicht mehr benötigt, sehen die Arbeiterinnen in ihnen nur noch unnötige Fresser. Deshalb zwingen sie die männlichen Artgenossen zum Verlassen des Bienenstocks. Dieser Vorgang nimmt oft kriegsähnliche Formen an, weshalb man auch von der "Drohnenschlacht" spricht. Der Imker entfernt alte Waben aus den Bienenstöcken und behandelt das Bienenvolk zum ersten Mal in diesem Jahr mit Ameisensäure gegen die Varroamilben.

AUGUST:

Nachdem der Imker den Bienen ihren Wintervorrat in Form von Honig gestohlen hat, ist er nun verpflichtet den von ihm betreuten Völkern einen Ersatz zu stellen. Üblicherweise besteht dieser Ersatz aus Zuckerwasser oder Futtersirup. Nach dem Auffüttern behandelt der Imker seine Völker noch mehrmals mit Ameisensäure um die Bienen vor der Varroamilbe zu schützten. Die letzten Sommerbienen verarbeiten das gereichte Winterfutter. In den immer kleiner werdenden Brutnestern wachsen die Winterbienen heran. Inzwischen sterben täglich wesentlich mehr Arbeiterinnen als junge Bienen schlüpfen.

SEPTEMBER:

Die Sommerbienen sind weitestgehend gestorben. Die Königin hat das bebrüten der Waben endgültig eingestellt. Jetzt schlüpfen nur noch die restlichen Winterbienen. Mit den kälteren Tagen wird der Bienenflug immer geringer. Der Imker hat noch einmal die Gelegenheit bei wärmeren Temperaturen eine Ameisensäurebehandlung durchzuführen.

OKTOBER:

Das Bienenvolk ist nun endgültig auf das Winterhalbjahr vorbereitet. Die Volksstärke hat sich bei 4000 Arbeiterinnen eingependelt und die Brut ist komplett geschlüpft. Die Arbeiterinnen bilden um die Königin eine Traube und halten diese konstant bei 25°C. Dabei wechselns sie sich ab, indem die Bienen welche im innern der Traube sitzen sich langsam nach außen bewegen während die äußeren Bienen langsam nach innen wandern. Dadurch kommt jede einzelne Biene in den Genuss der Wärme und des Futters.

NOVEMBER / DEZEMBER / JANUAR / FEBRUAR:

Am Bienenstock herrscht Winteruhe. Die verbliebenen Winterbienen hangeln sich als Wintertraube mit ihrer Königin in der Mitte durch die Wabengassen und ernähren sich vom eingelagerten Winterfutter. Der Imker kann nur noch regelmäßige Kontrollgänge zu seinen Bienenstöcken unternehmen, um eventuelle Störungen schnell zu beheben. Sowohl die Bienen als auch der Imker können es kaum erwarten bis der nächste März und damit ein neues Bienenjahr beginnt. 

WINTER AM FLUGLOCH

Februar und noch alles verschneit. Wie es den Bienen in den Beuten geht kann man nur ahnen. Foto: Imkerei Zagst

POLLENLIEFERANT

Palmkätzchen sind für Honig- und Wildbienen die ersten wichtige Pollenlieferanten im Frühjahr. Am Palmsonntag liefern sie den Grundstock für die herrlichen "Palmen" die in unsere Kirchen getragen werden und sehen obendrein noch schön aus. Jeder Grundstückbesitzer sollte sich überlegen ob er nicht auch eine Palmhecke pflanzen könnte. Foto: Imkerei Zagst

FRÜHJAHR AM FLUGLOCH

Leider gibt dieses Bild das emsige Treiben das an den Fluglöchern herrscht nicht richtig wieder. Aufgenommen wurde es im Frühjahr am gleichen Freistand wie das Bild "WINTER AM FLUGLOCH" Foto: Imkerei Zagst

FRÜHJAHRSSTIMMUNG

Diese Kirschblüte in nächster Nachbarschaft zu unseren Bienenstöcken wird immer gerne angenommen. Um 500 Gramm Honig ernten zu können, müssen unsere Bienen 250.000 Blüten angeflogen haben. Foto: Imkerei Zagst

IM BIENENSTOCK

Recht eng geht es in den Wabengassen zu. Schon von oben bekommt der erfahrene Imker einen Eindruck über den Zustand seiner Bienenvölker. Foto: Imkerei Zagst

ABLEGERSTANDORT

Nach der Ablegerbildung im April / Mai dürfen die meisten der Jungvölker in diesen herrlichen Garten bei Rißtissen. Dort bleiben sie unter Aufsicht von unseren Bekannten bis Ende August, bevor sie an ihren zukünftigen Wirkungskreis verbracht werden. Foto: Imkerei Zagst

UNTERWEGS

Bienen auf Sammeltour. Bienen entfernen sich bis zu drei Kilometer auf ihren Sammeltouren. Diese beiden Exemplare sah ich auf dem Lvendel hinter unserem Wohnhaus. Foto: Imkerei Zagst

AUFRÄUMKOMANDO

Im Spätsommer finden Bienen nur noch wenig Nahrung in der Natur. Umso willkommener sind Altwaben die zum "Ausräumen" von manchen Imkern nach draußen gestellt werden. Wenn die erste Kundschafterin so ein gefundenes Fressen gefunden hat, ist es nur eine Frage von Minuten, bis hunderte von Sammlerinnen vor Ort sind um die Nahrung zu holen. Bleibt noch zu bemerken, dass diese Art der "Wabenreinigung" eigentlich nicht mehr Zeitgemäß ist, da hierbei Krankheiten übertragen werden. Foto: Imkerei Zagst

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